
Emmerik-Haus "aus den Fugen" geraten: Sanierung wird unterstützt
Beim Start der Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten am Emmerick-Haus waren Heinrich-Georg Krumme und Gisela Schulze Tast vom Vorstand der Bürgerstiftung dabei. Unter anderem muss die Wasserversorgung durch einen neuen Brunnen verbessert werden.
Ein für das Münsterland typisches Doppelheuerhaus im Fachwerkstil aus dem 17. Jahrhundert in Flamschen – für Passanten mag dieses Bauwerk auf den ersten Blick unbedeutend wirken, und doch steckt es voller Geschichten und Erinnerungen. Denn in diesem Haus wurde Anna Katharina Emmerick im September 1774 geboren. Sie war und ist weit über die Region hinaus besonders für ihre Visionen bekannt, die der Schriftsteller Clemens Brentano über sie verbreitete.
Verstorben ist die Nonne, die dem Augustinerinnen-Orden beitrat, nach langer Bettlägerigkeit im Februar 1824. Noch immer wird sie als „Mystikerin des Münsterlandes“ betitelt und wurde im Oktober 2004 von Papst Paul II. seliggesprochen. Um das geschichtsträchtige Geburtshaus Emmericks, das von ihren Nachfahren umgebaut und bis 1932 genutzt wurde, in den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, gründete sich in den 60er Jahren der Verein „Anna-Katharina-Emmerick e.V. Coesfeld“. Unermüdlich sorgt dieser dafür, das Stück Heimatgeschichte zu bewahren – jetzt mit Unterstützung der Bürgerstiftung Coesfeld sowie des Bistums Münster und der drei hiesigen Kirchengemeinden.
Immer wieder, berichtet der Verein, melden sich Besuchergruppen von nah und fern an, um das historische Gebäude in der Coesfelder Bauerschaft zu besichtigen. Luise Steens führt sie durch das Geburtshaus, in dem unter anderem eine Gedenkstätte für Anna Katharina Emmerick eingerichtet ist. Das Mauerwerk des Gebäudes ist allerdings mittlerweile durch aufdrückende Altlasten und Baumängeln „aus den Fugen“ geraten. Die tragenden Fachwerkbalken haben keine ausreichenden Auflagen mehr, sodass die Standsicherheit gefährdet ist. Damit diese wiederhergestellt wird, müssen sogenannte Spannschlösser eingebaut werden. Dadurch wird das Mauerwerk zusammengezogen und die Balken bekommen neuen Halt.
Aber auch an anderen Stellen hakt es. So muss etwa die Hauswasserversorgung erneuert werden. Der noch im Hof vorhandene ehemalige Brunnen ist schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr in Betrieb – die Wasserqualität war für den Gebrauch zu schlecht. Auch die aktuelle Wasserversorgung muss durch eine Bohrung eines neuen Brunnens ersetzt werden. Das ist erforderlich, weil das Wasser aus dem jetzigen Brunnen zu eisenhaltig ist – auch eine vor etlichen Jahren installierte Enteisungsanlage kommt an ihre Grenzen. Um eine gute Wasserqualität zu garantieren, muss ein neuer Brunnen bis 50 Meter Tiefe gebohrt werden.
Das passiert unter anderem mit einer großzügigen Spende der Bürgerstiftung Coesfeld. Der Vorstand des Emmerick-Vereins ist dankbar, dass mit einer dieser finanziellen Unterstützung die notwendigen Maßnahmen nun durchgeführt werden können. Zur Finanzierung der Gesamtkosten tragen auch das Bistum Münster und die drei katholischen Kirchengemeinden der Stadt Coesfeld bei.
Das Foto zeigt (v.r.n.l.) Albert Rüping, Heinrich-Georg Krumme, Karin Steens-Konert, Gisela Schulze Tast, Felix Schürhoff und Johannes Hammans
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