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Kinderintensivstation: Neues Sofa bereichert Raum für Bindung

13
Feb. 2025

Mit einer Spende der Bürgerstiftung konnte ein Sofa für den Raum für „Eltern-Kind-Bindung“ auf der Kinderintensivstation der Christophorus Kliniken erworben werden. Darüber freuen sich (v.l.) von den Kliniken Angelika Wennemar, Dr. Jürgen Althaus, Katrin Lemm (Pflegerische Stationsleitung) und von der Stiftung Gisela Schulze Tast und Anna Fiedler.

Die Geburt eines Kindes ist ein einzigartiges und emotionales Erlebnis, das jedoch nicht immer reibungslos verläuft. Besonders bei Frühgeburten und herausfordernden Geburtsverläufen taucht bei den frisch gewordenen Eltern eine große Verunsicherung auf. Die Eltern habe viele Fragen und sind durch Ängste belastet.
Auf der neonatologischen Intensivstation in Coesfeld werden zu früh geborene und krank geborene Kinder behandelt. Sie benötigen eine besondere Überwachung, medizinische Behandlung und Pflege. Durch die besonderen Umstände wird das frühe Bindungserleben extrem herausgefordert. Individuelle Unterstützung ist hier wichtig – u. a. mit der Emotionellen Ersten Hilfe.

Seit einigen Wochen steht ein gemütliches Sofa in einem besonderen Raum auf der Intensivstation, der den Eltern die Möglichkeit für Erholung und eine gefühlsmäßige Verbindung ermöglicht. Eltern können sich auf dem Sofa niederlassen, sich hinlegen – das, was ihnen körperliche und seelische Kräfte verleiht. Begleitet werden sie dabei von Angelika Wennemar, Therapeutin für Emotionelle Erste Hilfe (EEH). Eltern können so in der neu geschaffenen, nicht medizinischen Atmosphäre durch entlastende Gespräche zunehmend ein inneres Sicherheitsgefühl aufbauen. Sie bekommen in Ruhe Hilfen und Entspannungstechniken im Umgang mit schwierigen Gefühlen zur Seite gestellt. Eltern lernen dabei, ihren Körper und ihr inneres Erleben im Zusammensein mit ihrem Kind bewusst zu spüren und im Blick zu behalten. So kann sich zunehmend Entspannung im direkten Kontakt zum Baby aufbauen. Dadurch wird das Bindungserleben zum Kind ganzheitlich unterstützt. Dies liegt dem gesamten Team der Station von Anfang an sehr am Herzen. Verstirbt im schlimmsten Fall ein Kind, können die Eltern sich die gewünschte Zeit mit ihrem Kind nehmen. Sie können sich mit ihrem Kind auch auf das neue Sofa legen und sich in Ruhe verbschieden.

Letzte Woche besichtigten Anna Fiedler (Geschäftsführung) und Gisela Schulze Tast (Vorstand) von der Bürgerstiftung Coesfeld den Raum und das Sofa auf der Station, denn das Sofa wurde der Klinik von der Stiftung gespendet. Die beiden sind beeindruckt von der hier geleisteten Fürsorge rund um Eltern und Kind: „Wir freuen uns, wenn unsere Möbelspende hier einen Beitrag leisten kann, um die Eltern zu unterstützen“, so die beiden.
„Mit dem neuen Sofa werten wir den Raum enorm auf und schaffen so eine angenehme Umgebung in dieser unglaublich herausfordernden Situation für die Eltern“, bedankten sich Chefarzt Dr. Althaus und Frau Wennemar herzlich bei den Vertreterinnen der Bürgerstiftung Coesfeld.

Emotionale Erste Hilfe (EEH)
Für die Emotionale Erste Hilfe (EEH) ist Fachkraft Angelika Wennemar mit 40 Stunden in der Woche tätig – in diesem Umfang ein seltenes Angebot an Krankenhäusern. Es ist den Christophorus Kliniken ein Anliegen, Menschen in Not medizinisch, pflegerisch sowie (emotional-)-therapeutisch zur Seite zu stehen.
EEH ist ein bindungsbasierter und körperorientierter Ansatz der Entwicklungs- und Krisenberatung. Sie stellt die emotionale Erstversorgung von werdenden Eltern wie frisch gewordenen Eltern, die in eine psychische Notlage geraten sind, sicher. Entwickelt und etabliert wurde das Konzept der EEH von dem Psychologen und Körperpsychotherapeuten Thomas Harms aus Bremen. Frau Wennemar ist speziell in der EEH und in der bindungsbasierten Körperpsychotherapie durch Thomas Harms ausgebildet worden.

Foto: Christophorus Kliniken, Carolin Böcker

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