Bewegende Aufführung von Mozarts Requiem
Die Aufführung des Kirchenchors St. Johannes-Baptist Lette berührte die Herzen. Ermöglicht wurde sie mit einer wesentlichen finanziellen Unterstützung der Bürgerstiftung Coesfeld.
Stimmungsvoll war die Beleuchtung in der gut gefüllten St. Johannes-Pfarrkirche am Sonntag, 5. November 2023, als Kathrin Borda die ersten machtvollen Töne von Johann Sebastian Bachs „Dorischer Toccata & Fuge“ auf der großen Kreienbrink-Sauer-Orgel erklingen ließ. Virtuosität und dichte komplexe Stimmführung haben dieses Bach’sche Orgelwerk zu einem seiner bekanntesten gemacht und Kathrin Borda zeigte sich der Herausforderung sowohl technisch als auch musikalisch vollkommen gewachsen. Nach der anschließenden Begrüßung und einer kurzen Einführung in das Wesen christlichen Totengedenkens durch Pastoralreferent Matthias Bude war es dann soweit: der Kirchenchor St. Johannes-Baptist Lette nebst Solisten und in Begleitung des Kourion-Orchesters Münster konnte unter Leitung von Kantor Maximilian Kramer endlich - nach über drei Jahren coronabedingter Wartezeit - das Requiem d-moll KV 626 von W.A. Mozart präsentieren. Die Musiker und der Chor lieferten eine überzeugende Aufführung von Mozarts berühmtem Werk. Sowohl der Wechsel der Tempi und der Dynamik als auch die Umsetzung der unterschiedlichen Stimmungen - von dramatischem Zorn über Verzweiflung bis hin zu süßem Flehen - gelang hierbei ebenso überzeugend wie leidenschaftlich und sorgte bei den Zuhörern für Gänsehautmomente. Auch die anspruchsvollen Koloraturen meisterte der Chor bravourös. Maximilian Kramer konnte sich auf einen hochkonzentrierten Chor und perfekt miteinander agierende Instrumentalisten verlassen, die er durch präzises Dirigat mit spürbarer Freude zusammenhielt. Die Solisten Heike Hallaschka (Sopran), Sandra van Gemert (Alt), Götz Phillip Körner (Tenor) sowie Michael Nonhoff (Bass) wirkten im Miteinander als außerordentlich klangschönes Ensemble und machten die Aufführung zu einem echten Hörgenuss. Nachdem der letzte Ton verklungen war, wurde es für einen Moment ganz still in der Kirche. Dann brandete tosender Applaus auf und das Publikum sparte nicht mit Lob. „Ich habe noch nie so etwas Schönes gehört. Ich bin immer noch ganz ergriffen“, sagte eine Besucherin nach dem Konzert.
Text: Judith Telaar
Foto: Michaela Kiepe