Projektstart zum Familienzentrum der Nachhaltigkeit
Die Bürgerstiftung unterstützt das Familienzentrum Martin Luther bei der Umgestaltung ihrer Außenanlagen im Rahmen des Projekts "Familienzentrum der Nachhaltigkeit". Wilhelm Rulle (3.v.r.) war beim Projektstart dabei. Lesen Sie den Bericht der Allgemeinen Zeitung Coesfeld.
Bericht der Allgemeinen Zeitung Coesfeld vom 29. Oktober 2024:
Projekt am Familienzentrum Martin Luther / Für mehr Nachhaltigkeit im Kita-Alltag
Von Falko Bastos
Coesfeld. Beim Rundgang durch das Familienzentrum Martin Luther zeigt sich: Das Thema Nachhaltigkeit ist im Kita-Alltag durchaus schon verankert. So bauen die Kinder im Naschgarten Kräuter, Beeren und Gemüse an. Im Bastel-Atelier wird Verpackungsmaterial genutzt und in der Küche das nicht getrunkene Wasser zum Blumengießen gesammelt. Das soll aber erst der Anfang sein. Denn nun soll die Kita ein „Familienzentrum der Nachhaltigkeit“ werden. Das vorerst auf ein Jahr angelegte Projekt wird von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, der Bürgerstiftung Coesfeld, der Volksbank Westmünsterland und der Stadt Coesfeld finanziell unterstützt.
„Für uns steht im Mittelpunkt, den Kindern von Anfang an ein Verständnis für den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur mitzugeben“, sagt Kita-Leiterin Claudia Fleckenstein. Ursprünglich habe man nur das in die Jahre gekommene Außengelände umgestalten wollen. „Jetzt ist es ein Riesen-Paket geworden.“
Dafür sorgten vor allem Impulse aus der Elternschaft. Besonders von Yannis Krone, der dem Förderverein angehört und sich um finanzielle Förderung kümmerte – mit Erfolg. „Wir wollen die Kinder sensibilisieren und ermächtigen“, erklärt er seine Motivation für das Projekt. In dessen Fokus sollen Umweltbildungsprogramme für die Kinder, Familien und das Personal stehen. Dazu können etwa Ausflüge in den Wald oder zur Kartoffelernte zählen.
Die Naturerfahrung soll aber auch schon auf dem eigenen Gelände beginnen, das grundlegend umgestaltet wird. Geplant sind Blühwiesen und Insektengärten für die Biodiversität und neue Spielbereiche mit Barfußpfad und Bewegungsstrecken. Und zum Insektenhotel soll sich auch eines für Regenwürmer gesellen.
Aber auch der Kita-Alltag soll noch mal gründlich unter die Lupe genommen werden, zum Beispiel das Abfall- und Energiemanagement. Reparieren statt wegschmeißen heißt das Motto bei der Aktion „Bücherretter“. Auch ein Flohmarkt und ein Tauschschrank sollen für den nachhaltigeren Umgang mit gebrauchten Waren sorgen. Und die Aktion „Laufradeln“, soll die Kinder und ihre Eltern spielerisch dazu anregen, möglichst ohne Auto zum Familienzentrum zu kommen.
„Das sind viele kleine und spannende Impulse“, sagt Hanna Schau vom Elternbeirat. „Ein tolles Projekt“, schwärmt auch Johanna von Oy, Klimaschutz-Managerin der Stadt, die das Projekt aus dem Klimaschutz-Fonds unterstützt.
Und wo herrscht der größte Nachholbedarf der Kita in Sachen Nachhaltigkeit? Bei der Energieeffizienz des Altbaus, meint die Leiterin. Ansonsten gebe es keine ganz großen Baustellen – zumindest wenn die Baustelle Außengelände abgearbeitet ist.
Foto: Falko Bastos, Allgemeine Zeitung Coesfeld