Bürgerstiftung unterstützt Heimatverein Lette: Schutzhütte im Letter Bruch wiederaufgebaut
Kamen bei einer kleinen Feierstunde zur Einweihung der Schutzhütte zusammen: (von links) Gisela Schulze Tast (Vorstand Bürgerstiftung Coesfeld), Diakon Bernhard Krampe, Stephanie Göb-Setzer (Vorsitzende des Stiftungsrates), Margret Schemmer (Vorsitzende des Heimatvereins Lette), Willi Krampe (Ideengeber), Heinrich-Georg Krumme (Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Coesfeld) und Antonius Bayer-Emmerich (Ideengeber)
Groß war der Schock, als die historische Schutzhütte im Letter Bruch plötzlich in Flammen stand. Am 23. März 2016 wurde im historischen Gebäude, der „Krampen Hütte“, vorsätzlich ein Feuer gelegt und diese dadurch komplett zerstört. Mit großzügiger Unterstützung der Bürgerstiftung Coesfeld hat der Heimatverein Lette die Schutzhütte stilecht wiederaufgebaut. Ab sofort bietet die Hütte direkt am Uhlandweg neben dem Kannebrooksbach Spaziergängern und Radfahrern eine gemütliche Unterstell- und Verweilmöglichkeit. „Das Zusammenspiel aller Beteiligten aus Lette und der Bürgerstiftung Coesfeld ist ein tolles Beispiel gesellschaftlichen Engagements, ohne das die Gesellschaft heute nicht funktioniert“, sagt Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Coesfeld, bei einer kleinen Einweihungsfeier.
Schon vor über 150 Jahren diente die Hütte für Pausen und bei schlechtem Wetter als Unterstand für Arbeiter und Pferde, die auf den Feldern unterwegs waren. Daran kann sich auch Letteraner Willi Krampe gut erinnern: „In der Hütte gab es einen Gussofen, an dem man sich wärmen konnte.“ Nachdem der Brand die Hütte vor acht Jahren in Asche legte, war für die Krampe und Antonius Bayer-Emmerich klar, dass das historische Gebäude wiederaufgebaut werden muss. Sie waren die Ideengeber zu einem gelungenen Projekt und hatten dazu schnell den Heimatverein Lette mit im Boot.
Zwei Versuche, die Hütte an gleicher Stelle zu errichten, wurden zunächst abgelehnt, erzählt Willi Krampe. „Wir haben eines Tages alle Bedenkenträger, darunter die Stadt und den Kreis, zu einem Ortstermin eingeladen.“ Dort habe man vor allem die historische Bedeutung der Schutzhütte erläutert – mit Erfolg: Die Baugenehmigung lag vor, Krampe und Bayer-Emmerich haben sich daraufhin mit dem Heimatverein an die Bürgerstiftung Coesfeld gewandt. „Wir wurden dort mit offenen Armen empfangen“, freut sich Krampe. Ein Zuschuss für die Maurer- und Zimmererarbeiten von 33 900 Euro wurde zügig gewährt. Zur aktuellen Finanzkraft der Bürgerstiftung Coesfeld trägt vor allem der Windpark Letter Bruch, der in unmittelbarer Nachbarschaft der neuen Schutzhütte liegt, bei. Es ist also auch und gerade dem Windpark Letter Bruch zu verdanken, dass die Bürgerstiftung die neue Schutzhütte finanzieren konnte.
Beim Wiederaufbau griff schließlich ein Zahnrad ins nächste. Während der sechsmonatigen Bauzeit hat sich neben Letter Firmen vor allem die Dienstagsgruppe des Heimatvereins stark gemacht: Scheiben in den Rohbau einsetzen, Bänke anfertigen, Pflasterarbeiten und Co. wurden von den Ehrenamtlichen übernommen. „Die Letteraner sind untereinander sehr gut vernetzt, das macht die Realisierung von Projekten mit Unterstützung der Bürgerstiftung Coesfeld einfach", sagt Gisela Schulze Tast vom Vorstand der Bürgerstiftung Coesfeld. Die weitere Pflege der Grünanlagen rund um das einladende Bauwerk übernimmt künftig der Kegelclub „Guet drup“ von Willi Krampe.
Rund 60 Personen waren zur Einweihung der Hütte im Letter Bruch, direkt am Kannebrooksbach gelegen, gekommen.
Text und Fotos: Leon Seyock